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Innovation: Interview mit WK-Obmann Peter Seiwald

4 Fragen an Neo-WK-Obmann Peter Seiwald zu den Themen Innovation, Digitalisierung und Unternehmensgründung:

Frage: Wir erleben gerade die größte Wirtschaftskriese seit dem Zweiten Weltkrieg. Du wurdest zur denkbar schwierigsten Zeit zum neuen Obmann der Wirtschaftskammer Kitzbühel gewählt. Wie siehst du die aktuelle wirtschaftliche Lage in Österreich und speziell bei uns im Bezirk?

Peter Seiwald:
Es war ein extremer Start. Hat man normalerweise doch einige Wochen Einarbeitungszeit so ist es bei mir direkt von 0 auf 100 gegangen. Unser Bezirk ist von den Folgen der Pandemie besonders hart getroffen und wird auch noch in den nächsten Wochen und Monaten eine wirtschaftlich schwierige Zeit durchlaufen. Die Unternehmer im Bezirk haben meine volle Unterstützung dieses Tal zu durchlaufen bis es wieder bergauf geht.

Frage: Es wird oft davon gesprochen, dass eine Krise ein Treiber für Innovation ist. Wir haben eine gut funktionierende Wirtschaft und viele gute Unternehmen im Bezirk, die im vergangenen Jahr trotz Krise neue Ideen umgesetzt haben. Was ist aus deiner Sicht notwendig, um die Innovationsfähigkeit unseres Bezirks zu erhöhen, damit wir im Wettbewerb mit anderen Regionen und Ländern konkurrenzfähig bleiben?

Peter Seiwald:
Ich bin sehr stolz auf die Unternehmen im Bezirk, wie sie mit den neuen Herausforderungen umgegangen sind. Der Trend zur Digitalisierung und auch zu innovativen Lösungen wurde durch die Krise beschleunigt. Wir brauchen Einrichtungen wie das Innovationsnetzwerk Kitzbühel, das wir von der WK als starker Partner unterstützen. Wir stehen hier aber erst am Beginn eines Prozesses der konsequent fortgesetzt werden muss.

Frage: In Sachen Digitalisierung haben die Unternehmen im vergangenen Jahr große Schritte gemacht. Einerseits mussten die Unternehmen aufgrund von Kontakt-beschränkungen, geschlossener Geschäfte, Homeoffice, etc. handeln – andererseits haben viele Unternehmen diese Gelegenheit genutzt, um Projekte aus der Schublade zu holen und das Unternehmen weiterzuentwickeln. Welche Chancen siehst du in diesen Entwicklungen für die Zukunft unseres Bezirks gemäß dem Slogan „Krise als Chance“?

Peter Seiwald:
Leider ist durch den Entfall der Wintersaison sehr viel Kaufkraft im Bezirk verloren gegangen. Wenn man von ausbleibenden Gästen spricht, denkt man immer an die Hotellerie und die Gastronomie, es sind aber nicht nur die Branchen die hart getroffen wurden. Gerade in unserer Bezirkshauptstadt leben viele Händler von den Touristen, die haben mit einem Umsatzminus von bis zu 90 % zu kämpfen. Es gibt aber auch hier positive Beispiele, so haben manche Händler einen Online Store eröffnet und so Ware zu den Stammkunden aus dem Münchner Raum trotzdem verkaufen können. Wir leben gerade in einem Umbruch, man muss sich den Herausforderungen stellen und ja man muss die Krise als Chance sehen sein Geschäftsmodell zu schärfen oder eventuell sogar neu aufzustellen.

Frage: Die Gründerzahlen 2020 in unserem Bezirk waren sehr erfreulich und man konnte trotz Krise eine Steigerung von 7% im Vergleich zum Vorjahr feststellen. Der Großteil der Gründungen war in den Branchen Gewerbe & Handwerk, Handel und Information & Consulting. Was ist aus deiner Sicht notwendig, um unseren Bezirk möglichst attraktiv für Unternehmensgründungen zu gestalten und den Einstieg in die Selbstständigkeit zu erleichtern?

Peter Seiwald:
In der WK Bezirksstelle unterstützen wir mit dem Gründerservice die Jungunternehmer in verschiedensten Fragen. Das es in Krisenzeiten mehr Gründungen gibt als zuvor kam für mich etwas überraschend ist aber natürlich sehr positiv zu sehen. Wir brauchen im Bezirk mehr Zusammenarbeit zwischen den Gründern und eine noch stärkere Vernetzung. Hier arbeiten wir bereits daran dies zu ermöglichen. Mein Traum wäre ja eine Art Innovationszentrum oder Räume mit shared space für die Jungunternehmer zur Verfügung stellen zu können.

Das Interview wurde vom iNK Innovationsnetzwerk Bezirk Kitzbühel durchgeführt. Wir bedanken uns bei Peter Seiwald für die tatkräftige Unterstützung und wünschen ihm viel Erfolg bei seiner neuen Tätigkeit als Obmann der WK Kitzbühel.

Bild © Martin Raffeiner

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