Saatgutbibliothek in St. Johann und Kirchdorf

Regionales Saatgut ausleihen, zuhause aussäen und wieder zurückgeben.


Seit Ende April kann in der Mediathek St. Johann und in der Bücherei Kirchdorf regionales und samenfestes Saatgut kostenlos ausgeliehen, ausgesät, geerntet und einen Teil der Samenernten wieder zurückgebracht werden. Die Saatgutbibliotheken sind eine Maßnahme des Programms KLAR! regio³ und dienen dem Erhalt und der Verbreitung von regionalen und samenechten Sorten. Das Angebot wird in beiden Bibliotheken bereits sehr gut angenommen.

Hausgärten und Balkone haben ein großes Potential zur Steigerung der Artenvielfalt. Von Gemüsepflanzen, Kräutern bis hin zu Blühpflanzen – nicht nur wir Menschen erfreuen uns an dem Angebot, sondern auch unsere heimische Insekten- und Vogelwelt. Mit der Saatgutbibliothek können sowohl erfahrene Hobbygärtner:innen als auch Junggärtner:innen aktiv einen Beitrag zur Vermehrung und Verbreitung des Saatguts leisten. Und wer weiß – vielleicht entsteht ein neues Hobby, wenn es wächst, grünt und blüht?

Die Saatgutbibliothek fördert: 

  • den Sortenerhalt von regionalem Saatgut
  • die Biodiversität durch heimisches Blütenangebot
  • das Wissen rund um samenfestes Saatgut in der Region
  • die regionale Vernetzung von Hobbygärtner:innen


Welche Pflanzen sind für die Saatgutvermehrung geeignet?
Von Gemüse- bis Blühwiesensamen – ausgeliehen werden kann im Prinzip alles. Die einzige Voraussetzung für die Auswahl der Sorten ist, dass sie samenfest sind. Das heißt: die aus dem Saatgut gewonnenen Pflanzen haben die gleichen Eigenschaften wie die Elternpflanzen. Aus diesem Grund lässt sich samenfestes Saatgut einfach selbst vermehren. Bei vielen im Gartenfachhandel angebotenen Sorten handelt es sich um sogenannte F1-Hybriden. Diese sind nicht zur Vermehrung geeignet. Tomaten, Bohnen, Erbsen, Salat und Mais neigen nicht so stark zur Verkreuzung wie etwa Zucchini, Kürbisse und Gurken, daher können sie besonders gut im Hausgebrauch vermehrt werden.

Ergänzt wird die Saatgutbibliothek mit Saatgut aus der Genbank Innsbruck. So finden sich regionale Raritäten wie der „Brotklee Walchsee“, der „Kramsacher Mais“ und die „Rotholzer Bohne“ auf ausgewählten Saatgutwänden. Das Ziel ist, diese „alten“ Sorten wieder mehr in den Umlauf zu bringen und für die nächsten Generationen zu erhalten.

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