Abgestufter Wiesenanbau

Fortbildung

01.10.2024
Eine Grünlandstrategie, bei der sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Biodiversität steigt? Am Biohof Mittermoos in Fieberbrunn zeigte Tobias Lienhart, Grünlandberater von BIO Austria, anhand zweier Flächen das Potential eines "abgestuften Wiesenanbaus".

Rund 10 Landwirt/-innen der Region haben sich bei einer Feldbegehung über das Prinzip des abgestuften Wiesenanbaus informiert. „Das Problem von BIO-Bauern ist nicht, dass zu viel Dünger vorhanden wäre - das Gegenteil ist der Fall. Deshalb muss man gut überlegen, wie und wo man diesen wertvollen Dünger einsetzt,“ ist Lienhart überzeugt.  

Die wenigsten Betriebe haben ausschließlich Standorte mit besten Voraussetzungen. Deshalb sei es auch nicht sinnvoll, mit dem „Gießkannenprinzip“ vorzugehen. Der Dünger sollte vorrangig den Flächen mit dem höchsten Ertragspotential zugutekommen, so Lienhart. Fehlerhaftes Düngemanagement kann Ertragsminderung, Bestandsveränderungen und Verunkrautung der Wiesen zu Folge haben.

Studien zeigen, wenn man die besten Flächen ausreichend mit Nähstoffen versorgt und andere Flächen extensiviert, der Gesamtertrag höher oder zumindest gleich hoch ist, als wenn alle Flächen mit dem „Gießkannenprinzip“ versorgt werden. Zudem erfordern extensive Flächen einen geringeren Arbeitseinsatz.

Entscheidend für die Bewirtschaftung sind Qualität, Wasserhaushalt und Nähstoffgehalt im Zusammenhang mit Klima, Bodenart und Exposition des Feldstücks. Es ist also in vielen Fällen sinnvoll, die Flächen in wenig intensive, mittel intensive oder intensive Wiesen und Weiden einzuteilen und dementsprechend zu bewirtschaften.

Sie möchten mehr über das Prinzip des abgestuften Wiesenanbaus erfahren? Die ÖAG hat gemeinsam mit BIO Austria einen Leitfaden mit Praxisbeispielen veröffentlicht (Download im Infofeld). Zudem steht Tobias Lienhart den BIO-Landwirt/-innen beratend zur Seite.

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